Implizites interkulturelles Wissen in multinationalen Organisationen

Überlegungen zu Forschung und Training

Autor/innen

  • Alois Moosmüller

Abstract

Dieser Beitrag geht von der These aus, dass Mitarbeitende multinationaler Organisationen, die häufig und intensiv interkulturell kommunizieren bzw. in interkulturellen Settings agieren, in der Regel über implizites interkulturelles Wissen verfügen. Interkulturelles Training für dieses Klientel macht nur Sinn bzw. ist nur erfolgreich, wenn es auf dem impliziten interkulturellen Wissen der Teilnehmenden basiert und nicht, wie vielfach üblich, auf einem allgemeinen, sozusagen von außen herangetragenen interkulturellen Wissen. Dazu muss aber zuerst herausgefunden werden, wie der interkulturelle Wissenspool, auf den sich die Akteur*innen beziehen, beschaffen ist. Dafür eignet sich eine ethnographische, kollaborative Forschungsmethode. Zusammen mit den Akteur*innen gilt es, den Pool impliziten interkulturellen Wissens zu beschreiben, in explizites Wissen zu transformieren und zugänglich zu machen. Anhand der praktischen Erfahrungen, die ich mit Forschung und interkulturellen Trainings in multinationalen Unternehmen gemacht habe – vor allem im Kontext japanisch-amerikanisch-deutscher Zusammenarbeit – möchte ich diskutieren, wie das in der Organisation co konstruierte implizite interkulturelle Wissen erfasst, expliziert und vermittelt werden kann.

Veröffentlicht

18.06.2024